Kostenlose Stellenanzeigen schalten auf Jobbörsen

Kostenlose Stellenanzeigen schalten auf Jobbörsen

Ein Überblick über Plattformen und Fallstricke

Die Suche nach den besten Mitarbeitern ist eine Herausforderung, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) betrifft. Kostenlose Jobbörsen spielen hierbei häufig eine Rolle, vor allem angesichts der gestiegenen Cost-per-Hire (CPH) im Recruiting. Kostenloses Stellenanzeigen schalten erscheint häufig als attraktive Option, die Mediakosten zu reduzieren.

Die entscheidende Frage lautet also: Wie können kostenfreie Jobboards strategisch sinnvoll im Recruiting genutzt werden, ohne dass Recruiter kostbare Zeit und Ressourcen verlieren? Eine Empfehlung wäre, diese Plattformen nicht isoliert zu nutzen, sondern gezielt im Rahmen einer Mischstrategie einzusetzen. Während kostenpflichtige Jobbörsen oft eine höhere Bewerberqualität und -anzahl liefern, können Freemium-Jobbörsen ergänzend dazu beitragen, die Reichweite zu erhöhen und die Sichtbarkeit in verschiedenen Kanälen zu stärken.

Den meisten Recruitern dürfte zu diesem Thema an erster Stelle Indeed in den Sinn kommen. Daneben gibt es aber eine Reihe verschiedener Jobbörsen, bei denen Sie kostenfrei Stellenanzeigen schalten können. Leider liefern nicht alle Jobbörsen die gewünschten Ergebnisse, besonders wenn hoher Stellenbesetzungsdruck und stark nachgefragte Profile im Spiel sind.

In diesem Beitrag listen wir die gängigen kostenlosen (und eine Hand voll von Nischen-) Plattformen, auf denen Sie kostenlos Stellenanzeigen schalten können und beleuchten kritisch, was von Ihnen in der Praxis zu halten ist.

Kostenlose Stellenanzeigen schalten | 16 Plattformen

1. eBay Kleinanzeigen

Die Plattform eBay Kleinanzeigen wird von vielen Recruitern genutzt, bei denen sie eine Stellenanzeige mit regionalem Schwerpunkt schalten. Recruiter können hier ohne Kosten Mitarbeiter finden, besonders für handwerkliche Berufe oder Hilfstätigkeiten. Allerdings geht die Qualität der Bewerbungen auf eine solche Stellenanzeigen oft stark auseinander, und die Stellenanzeige geht schnell in der Masse unter.

Fazit: Für regionale und einfache Vakanzen ist eBay eine Option, aber für eine gezielte Zielgruppenansprache ungeeignet.

2. dasauge.de

Eine Stellenanzeige auf dasauge.de fokussiert die Kreativberufe wie Designer, Fotografen oder Texter. Sie bietet eine gut segmentierte Zielgruppe, was die Trefferquote im Vergleich zu anderen Plattformen verbessert. Empfehlenswert für kreative Berufe, aber nicht für die besten Ergebnisse, wenn Reichweite entscheidend ist.

Fazit: Empfehlenswert für kreative Berufe, aber die Reichweite der kostenlosen Version ist begrenzt.

3. LWJobs

Die Jobbörse LWJobs wurde seit 2010 aufgebaut, wo Sie kostenlos Stellenanzeigen schalten können. Sie richtet sich an Personen vor alle aus der Verlagswelt und dem Buchhandel. Zur Reichweitensteigerung werde natürlich auch bezahlte Stellenanzeigen angeboten.

Fazit: Angenehm einfache Usability – in der genannten Nische ist die Schaltung einer Stellenanzeigen ein Versuch wert.

4. Gesines Jobtipps

Wie die zuvor genannte Plattform ist auch Gesines Jobtipps ein Exot unter den kostenlosen Jobbörsen. Zielgruppe sind nonprofitäre Arbeitgeber in Bildung, Kultur & NGOs für Berlin und in Mitteldeutschland.

Fazit: Innerhalb der genannten Nische und mit der starken regionalen Einschränkung gilt diese Plattform im Recruiting als Geheimtipp. Innerhalb der genannten Nische ist diese Plattform eine der besten Optionen, sofern Sie nonprofitär tätig sind.

5. „Google for Jobs“

Google for Jobs“ ist eine kostenlose Metasuchmaschine, die Stellenanzeigen von verschiedenen Quellen aggregiert. Die Veröffentlichung einer Stellenzeige ist kostenlos, aber die Anzeigen müssen gut strukturiert und SEO-optimiert sein, um überhaupt gelistet zu werden. Wer die technischen Voraussetzungen realisiert, profitiert von einer großen Reichweite. Der große Vorteil besteht darin, dass der Veröffentlichungsaufwand für Ihre einzelne Stellenanzeige entfällt, der Zugriff der Plattform erfolgt auf alle Ihre Stellenanzeigen automatisiert via XML-Feed.

Fazit: „Google for Jobs“ bietet hohe kostenlose Reichweite, aber technische Kenntnisse für die Aufbereitung der Schnittstelle entsprechend Schema.org sind erforderlich – ihr Webmaster wird Ihnen sicherlich schnell bei der Realisierung der Voraussetzungen helfen können. Kurzum, eine der besten Möglichkeiten, große Reichweite kostenlos zu nutzen, aber mit technischem Know-how verbunden.

6. Agentur für Arbeit

Laut einer Befragung zur Zufriedenheit der Arbeitgeber wurde die Beratungsqualität im Jahr 2023 durchschnittlich mit der Schulnote 1,9 bewertet. Dies zeigt eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Bewertungen auf. Die staatliche Jobbörse der BA erreicht eine breite Zielgruppe. Die staatliche Plattform gilt jedoch bei ihren Nutzern als oft träge und die Nutzeroberfläche wenig intuitiv. Auch die Qualität der Bewerbungen, die über die Plattform generiert werden, wird regelmäßig von Arbeitgebern bemängelt.

Fazit: So wie die Beratungsqualität sich verbesserte, könnte die Plattform sich in Zukunft ebenso qualitativ besser aufstellen. Zum aktuellen Zeitpunkt dürfte die Plattform kaum einen Mehrwert im Recruiting liefern, insbesondere lässt die Benutzerfreundlichkeit zu wünschen übrig. Im Auge behalten, wann der staatlich alimentierte, noch schlafende Riese erwacht.

7. Facebook Jobs

Facebook bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Stellenanzeige gezielt an eine interessenbasierte Zielgruppe auszuspielen. Das soziale Netzwerk ermöglicht so eine zielgerichtete Anzeigenschaltung.

Fazit: Gute Zielgruppenansprache, aber weniger effektiv als spezialisierte Plattformen.

8. LinkedIn Free Jobs

LinkedIn ist eine der besten Plattformen für die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften. Die Schaltung einer kostenlosen Stellenanzeige kann im Einzelfall ein Glücksfall sein, die Reichweite ist auch hier begrenzt. Die Konkurrenz um Sichtbarkeit ist hoch, und ohne Premium-Optionen erreicht man weniger potenzielle Bewerber.

Fazit: Mit geringer Erwartung immer mal ein Test für die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte wert aber die Reichweite ist limitiert und der Output entsprechend.

9. GetRemote & Remotely

Spezialisiert auf Remote-Jobs, bieten beide Jobbörsen eine eng fokussierte Zielgruppe. Sie eignen sich für Firmen, die remote arbeiten und gezielt nach ortsunabhängigen Mitarbeitern suchen.

Fazit: Die Schaltung einer kostenlosen Stellenanzeige kann für remote-fokussierte Arbeitgeber sinnvoll sein, durch die stark begrenzte Reichweite dämpfen Sie bitte Ihre Erwartung.

10. studentjob.de & Jobmensa.de

Beide Jobbörsen richten sich an Studierende und bieten die Möglichkeit, Praktikanten oder Teilzeitkräfte zu finden. Die Anzeigen erreichen gezielt Studierende, was sie besonders attraktiv für Werkstudenten oder Einstiegsjobs macht.

Fazit: Brauchbar für Recruiter, die Praktikanten oder studentische Hilfskräfte suchen.

11. Jobbörsen wie Backinjob.de, stellenanbieter.de, finest-jobs.com

Die genannten Jobbörsen sind sog. Job-Aggregatoren und sammeln Stellenanzeigen von verschiedenen Seiten und bereiten diese gesammelt auf einer zentralen Plattform an. Die Reichweite ist hoch, doch durch die Vielzahl an Anzeigen geht die Qualität der Bewerbungen oft verloren.

Fazit: Nach unserer Wahrnehmung trifft die kostenfreie zusätzliche Reichweite auf mangelhafte Qualität der Nutzer.

12. Indeed (Free Version)

Indeed bietet die Option, Stellenanzeigen in der Basisversion kostenfrei zu schalten. Die Reichweite ist groß, allerdings werden bezahlte Anzeigen priorisiert, was die Sichtbarkeit der kostenlosen Angebote einschränkt.

Fazit: Breite Streuung ist hier vorhanden, mit Glück für 1-2 Bewerbungen gut. Die kostenpflichtige Optionen von Indeed sind effektiver und darauf zielt natürlich das Freemium-Modell ab.

13. Kalaydo

Kalaydo richtet sich vor allem an Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen und bietet kostenlose Stellenanzeigen für regionale Jobs an. Es ist nur nützlich für Recruiter, die lokal rekrutieren und eine Strafanzeige entsprechend veröffentlichen möchten.

Fazit: Wenn Sie in NRW ansässig sind, können Sie Ihr Recruiting-Glück darüber versuchen.

14. Gigajob

Gigajob ermöglicht es Rekrutierenden, Stellenanzeigen kostenlos zu veröffentlichen. Die Jobbörse ist einfach zu bedienen, aber weniger bekannt als größere Portale.

Fazit: Einfache Nutzung, aber geringere Reichweite und Bekanntheit.

15. Joblift

Joblift ist eine kostenlose Job-Metasuchmaschine, die Stellenanzeigen von verschiedenen Plattformen aggregiert. Recruiter können hier auch eigene Anzeigen kostenlos einstellen.

Fazit: Zur Steigerung der Sichtbarkeit kaum brauchbar für eine gezielte Rekrutierung unzureichend.

16. XING Free Job Listings

XING bietet eine kostenlose Variante für Jobanzeigen an, die insbesondere im DACH-Raum gut funktioniert. Die Sichtbarkeit ist jedoch stark limitiert, und um qualifizierte Bewerbungen zu erhalten, ist eine kostenpflichtige Schaltung meist effektiver.

Fazit: Effektiv für Fachkräfte im deutschsprachigen Raum, aber die Anzeigen haben eine sehr eingeschränkte Reichweite.

Praxistip: Welchen Nutzen haben kostenlose Jobbörsen bei Besetzungsdruck?

Bei mittlerem bis hohem Stellenbesetzungsdruck sich auf kostenfreie Jobbörsen zu fokussieren, ist leichtfertig. Je nach Jobbörse sind mindestens 400 Zugriffe auf eine Stellenanzeige nötig, um überhaupt 1 bis 2 Bewerbungen zu erhalten. Dies bedeutet, dass eine rein kostenfreie Strategie regelmäßig zu Verzögerungen führt und bei spezialisierten oder zeitkritischen Stellen kaum betriebswirtschaftlich zu rechtfertigen ist.

Freemium-Stellenanzeigen in Jobbörsen zu schalten kann mit erheblichem Aufwand verbunden sein. Neben der manuellen Eingabe und Veröffentlichung liegt häufig auch die Verantwortung bei Ihnen, die Anzeigen eigenständig zu deaktivieren. Wird dies versäumt und Bewerbern mitgeteilt, dass die Position nicht mehr verfügbar ist, kann dies Ihrem Employer Branding schaden und kostenlos Stellenanzeigen wird zu einem Eigentor.

Wenn Sie dennoch eine Mischstrategie verfolgen möchten, sollten Sie sich nicht verzetteln und sich auf nur wenige Jobbörsen, insbesondere auf LinkedIn oder Indeed fokussieren. Lassen Sie lieber ihre eigene Karriereseite für sich arbeiten: Sorgen Sie einmalig auf Ihrem Jobboard dafür, dass Ihre Daten strukturiert auffindbar sind und profitieren Sie dadurch – ohne wiederkehrenden Administrativaufwand – von dem ergänzenden Traffic der von darauf zugreifenden Job-Aggregatoren und „Google für Jobs“ geliefert wird!

Exkurs: Warum gibt es Freemium-Jobbörsen? | 5 Gründe

Kostenlose Jobbörsen zu betreiben ist mehr als nur ein kurzfristiger Vorteil – es ist eine Strategie, die langfristige Einnahmen im Fokus hat. Ein Beispiel dafür ist Join, eine Plattform, die unter join.com Arbeitgebern eine einfache und kostenfreie Möglichkeit bietet, ihre Jobangebote zu veröffentlichen und gleichzeitig eine umfassende Recruiting-Lösung bereitstellt.

1. Freemium-Modell zur Einnahmengenerierung

Plattformen wie Join setzen auf das Freemium-Modell, bei dem grundlegende Funktionen kostenlos sind, während erweiterte Premium-Optionen wie bessere Sichtbarkeit, Multi-Channel-Schaltung oder bevorzugte Platzierungen kostenpflichtig sind. Arbeitgeber können die Plattform so risikofrei nutzen und bei Bedarf gezielt in Premium-Funktionen investieren, um ihre Reichweite zu steigern.

2. Größere Reichweite und niedrigere Einstiegshürden

Die kostenlose Veröffentlichung von Jobanzeigen senkt die Einstiegshürden und macht Plattformen wie Join auch für kleine und mittelständische Arbeitgeber attraktiv. Dies führt zu einer höheren Nutzerbasis, die das Netzwerk für Arbeitgeber und Bewerber wertvoller macht und gleichzeitig die Möglichkeiten für Werbung und weitere Einnahmequellen erweitert.

3. Zusätzliche Monetarisierung durch Recruiting-Software

Neben der kostenfreien Schaltungsoption bietet Join auch eine eigene Recruiting-Software an, die Firmen bei der gesamten Rekrutierung unterstützt. Die Software hilft dabei, Bewerbungen zu organisieren, Prozesse effizient zu gestalten und das Kandidatenmanagement zu optimieren. So bietet Join Rekrutierenden eine All-in-One-Lösung, die über die Jobbörse hinausgeht und als eigenständiges, kostenpflichtiges Produkt eine zusätzliche Einnahmequelle darstellt. Diese Kombination aus Jobbörse und Recruiting-Software erleichtert Arbeitgebern die Entscheidung für die Plattform und macht Join zu einem umfassenden Partner im Rekrutierungsprozess.

4. Daten sind die neue Währung

Häufig werden auch Daten gesammelt über die Interessen und das Verhalten von Jobsuchenden und Arbeitgebern. Diese Daten helfen, die Plattform und die Recruiting-Software stetig zu verbessern, gezielte Werbung zu platzieren und den Arbeitsmarkt besser zu verstehen. Auch für Partner und Unternehmen, die datenbasierte Entscheidungen treffen wollen, sind diese Erkenntnisse eine wertvolle Ressource.

5. SEO-Ranking und organischer Traffic

Plattformen wie Join profitieren von einer hohen Sichtbarkeit in Suchmaschinen, da die vielen Jobangebote für gute Suchergebnisse sorgen. Dies bringt organischen Traffic auf die Seite und stärkt langfristig die Bekanntheit und Attraktivität der Plattform – was die Basis für weitere Einnahmen durch Werbung und Premium-Dienste schafft.

Fazit: Insbesondere für kleinere Arbeitgeber mit beschränktem Rekrutierungsbudget bieten Freemiun-Jobbörsen eine niedrige Einstiegshürde und schaffen Vertrauen, das für langfristige Beziehungen sorgt und zudem den Plattformbetreibern Upsell-Chancen sowie wertvolle Marktdaten liefert.

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Heiko Mühle, Geschäftsführer HRM Consulting GmbH