Kostenlos Stellenanzeigen schalten auf Jobbörsen
Ein Überblick über Plattformen und Fallstricke
Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern ist eine Herausforderung, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) betrifft. Im Lichte der stark angestiegen Cost-per-hire (CPH) erscheint kostenloses Stellenanzeigen schalten als attraktive Option, die Mediakosten zu reduzieren. Den meisten Recruitern dürfte zu diesem Thema an erster Stelle Indeed in den Sinn kommen. Daneben gibt es aber eine Reihe von Anbietern, bei denen Sie kostenlos Stellenanzeigen schalten. Leider ist es jedoch so, dass nicht jede Plattform die gewünschten Ergebnisse liefert, besonders bei höherem Stellenbesetzungsdruck und stark nachgefragten Profilen.
In diesem Beitrag listen wir die gängigen (und eine Hand voll von Nischen-) Plattformen, auf denen kostenlos Stellenanzeigen geschaltet werden können und beleuchten kritisch, was von Ihnen in der Praxis zu halten ist.
Kostenlose Stellenanzeigen schalten | 16 Plattformen
1. eBay Kleinanzeigen
Eine beliebte Plattform für regionale Stellenanzeigen. Unternehmen können hier ohne Kosten Mitarbeiter finden, besonders für handwerkliche Berufe oder Hilfstätigkeiten. Allerdings geht die Qualität der Bewerbungen oft stark auseinander, und die Anzeigen können schnell in der Masse untergehen.
Fazit: Für regionale und einfache Stellen eine Option, aber für eine gezielte Zielgruppenansprache ungeeignet.
2. dasauge.de
Diese Plattform fokussiert sich auf Kreativberufe wie Designer, Fotografen oder Texter. Sie bietet eine gut segmentierte Zielgruppe, was die Trefferquote im Vergleich zu anderen Plattformen verbessert. Die kostenlose Version ist jedoch eingeschränkt und erreicht nur eine begrenzte Reichweite.
Fazit: Empfehlenswert für kreative Berufe, aber die Reichweite der kostenlosen Version ist begrenzt.
3. LWJobs
Die Jobbörse LWJobs wurde seit 2010 aufgebaut, wo Sie kostenlos Stellenanzeigen schalten können. Sie richtet sich an Personen vor alle aus der Verlagswelt und dem Buchhandel. Zur Reichweitensteigerung werde natürlich auch bezahlte Stellenanzeigen angeboten.
Fazit: Angenehm einfache Usability – in der genannten Nische immer ein Jobposting wert.
4. Gesines Jobtipps
Wie die zuvor genannte Plattform ist auch Gesines Jobtipps ein Exot unter den Jobbörsen. Zielgruppe sind nonprofitäre Arbeitgeber in Bildung, Kultur & NGOs für Berlin und in Mitteldeutschland.
Fazit: Es können nur Arbeitgeber offene Vakanzen schalten, für Menschen im Nordosten der Republik und innerhalb der genannten Nische gilt diese Plattform als Geheimtipp.
5. Google for Jobs
„Google for Jobs“ ist eine Metasuchmaschine, die Stellenanzeigen von verschiedenen Quellen aggregiert. Die Veröffentlichung ist kostenlos, aber die Anzeigen müssen gut strukturiert und SEO-optimiert sein, um überhaupt gelistet zu werden. Wer technische Hürden umgehen kann, profitiert von einer großen Reichweite.
Fazit: Hohe Reichweite, aber technische Kenntnisse für die Aufbereitung der Schnittstelle entsprechend Schema.org erforderlich – ihr Webmaster wird Ihnen schnell helfen können.
6. Jobbörse der Agentur für Arbeit
Laut einer Befragung zur Zufriedenheit der Arbeitgeber wurde die Beratungsqualität im Jahr 2023 durchschnittlich mit der Schulnote 1,9 bewertet. Dies zeigt eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Bewertungen auf. Die kostenlose staatliche Jobbörse der BA erreicht eine breite Zielgruppe die Plattform gilt jedoch bei ihren Nutzern als oft träge und die Nutzeroberfläche wenig intuitiv. Auch die Qualität der Bewerbungen, die über die Plattform generiert werden, wird regelmäßig von Arbeitgebern bemängelt.
Fazit: Gute Option für eine breite Streuung, aber die Benutzerfreundlichkeit lässt zu wünschen übrig.
7. Facebook Jobs
Facebook bietet die Möglichkeit, Stellenanzeigen gezielt an eine interessenbasierte Zielgruppe auszuspielen. Das soziale Netzwerk ermöglicht so eine zielgerichtete Anzeigenschaltung.
Fazit: Gute Zielgruppenansprache, aber weniger effektiv als spezialisierte Plattformen.
8. LinkedIn Free Jobs
LinkedIn ist eine der größten Plattformen für die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften. Die kostenlose Jobanzeige ist nützlich, aber in ihrer Reichweite begrenzt. Die Konkurrenz um Sichtbarkeit ist hoch, und ohne Premium-Optionen erreicht man weniger potenzielle Bewerber.
Fazit: Mit geringer Erwartung immer mal ein Test für die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte wert aber die kostenlose Reichweite ist limitiert und der Output entsprechend.
9. GetRemote & Remotely
Spezialisiert auf Remote-Jobs, bieten beide Plattformen eine eng fokussierte Zielgruppe. Sie eignen sich für Unternehmen, die remote arbeiten und gezielt nach ortsunabhängigen Mitarbeitern suchen.
Fazit: Gut für remote-fokussierte Unternehmen, aber mit begrenzter Reichweite.
10. studentjob.de & Jobmensa.de
Beide Plattformen richten sich an Studierende und bieten eine kostenlose Möglichkeit, Praktikanten oder Teilzeitkräfte zu finden. Die Anzeigen erreichen gezielt Studierende, was sie besonders attraktiv für Werkstudenten oder Einstiegsjobs macht.
Fazit: Brauchbar für Unternehmen, die Praktikanten oder studentische Hilfskräfte suchen.
11. Aggregatoren wie Backinjob.de, stellenanbieter.de, finest-jobs.com
Die genannten Job-Aggregatoren sammeln Stellenanzeigen von verschiedenen Seiten und bieten sie auf einer zentralen Plattform an. Die Reichweite ist hoch, doch durch die Vielzahl an Anzeigen geht die Qualität der Bewerbungen oft verloren.
Fazit: Nach unserer Wahrnehmung trifft die kostenfreie zusätzliche Reichweite auf mangelhafte Qualität der Nutzer.
12. Indeed (Free Version)
Indeed bietet eine kostenlose Option, bei der Stellenanzeigen in der Basisversion geschaltet werden können. Die Reichweite ist groß, allerdings werden bezahlte Anzeigen priorisiert, was die Sichtbarkeit der kostenlosen Angebote einschränkt.
Fazit: Breite Streuung ist hier vorhanden, mit Glück für 1-2 Bewerbungen gut. Die kostenpflichtige Optionen von Indeed sind effektiver und darauf zielt natürlich das Freemium-Modell ab.
13. Kalaydo
Kalaydo richtet sich vor allem an Unternehmen in Nordrhein-Westfalen und bietet kostenlose Stellenanzeigen für regionale Jobs an. Es ist besonders nützlich für Unternehmen, die lokal rekrutieren möchten.
Fazit: Wenn Sie in NRW ansässig sind, können Sie Ihr Recruiting-Glück darüber austesten.
14. Gigajob
Gigajob ermöglicht es Unternehmen, Stellenanzeigen kostenlos zu veröffentlichen. Die Plattform ist einfach zu bedienen, aber weniger bekannt als größere Portale.
Fazit: Einfache Nutzung, aber geringere Reichweite und Bekanntheit.
15. Joblift
Joblift ist eine Job-Metasuchmaschine, die Stellenanzeigen von verschiedenen Plattformen aggregiert. Unternehmen können hier auch eigene Anzeigen kostenlos einstellen.
Fazit: Zur Steigerung der Sichtbarkeit brauchbar für eine gezielte Rekrutierung unzureichend.
16. XING Free Job Listings
XING bietet eine kostenlose Variante für Jobanzeigen an, die insbesondere im DACH-Raum gut funktioniert. Die Sichtbarkeit ist jedoch stark limitiert, und um qualifizierte Bewerbungen zu erhalten, ist eine kostenpflichtige Schaltung meist effektiver.
Fazit: Effektiv für Fachkräfte im deutschsprachigen Raum, aber kostenlose Anzeigen haben eine eingeschränkte Reichweite.
Praxistip: Welchen Nutzen haben die Plattformen bei Besetzungsdruck?
Bei mittlerem bis hohem Stellenbesetzungsdruck sich auf kostenlose Plattformen zu fokussieren, ist leichtfertig. Je nach Plattform sind mindestens 400 Zugriffe nötig, um überhaupt 1 bis 2 Bewerbungen zu erhalten. Dies bedeutet, dass eine rein kostenlose Strategie regelmäßig zu Verzögerungen führt und bei spezialisierten oder zeitkritischen Stellen kaum betriebswirtschaftlich zu rechtfertigen ist.
Kostenlose Stellenanzeigen zu schalten kann mit erheblichem Aufwand verbunden sein. Neben der manuellen Eingabe und Veröffentlichung liegt häufig auch die Verantwortung bei Ihnen, die Anzeigen eigenständig zu deaktivieren. Wird dies versäumt und Bewerbern mitgeteilt, dass die Position nicht mehr verfügbar ist, kann dies Ihrem Employer Branding schaden und kostenlos Stellenanzeigen wird zu einem Eigentor.
Wenn Sie dennoch eine Mischstrategie verfolgen möchten, sollten Sie sich nicht verzetteln und sich auf wenige kostenlosen Plattformen, insbesondere auf LinkedIn oder Indeed fokussieren. Lassen Sie lieber ihre eigene Karriereseite für sich arbeiten: Sorgen Sie einmalig auf Ihrem Jobboard dafür, dass Ihre Daten strukturiert auffindbar sind und profitieren Sie dadurch – ohne wiederkehrenden Administrativaufwand – von dem ergänzenden Traffic der von darauf zugreifenden Job-Aggregatoren und „Google für Jobs“ geliefert wird!